BAUKULTUR_IM_DIALOG in Berlin: Wie findet Freiraum Stadt?

Mit einer Debatte über die Ansprüche an unsere öffentlichen Räume setzt die Bundesstiftung Baukultur am 2. November im Kraftwerk Mitte, Berlin, ihre Reihe BAUKULTUR_IM_DIALOG fort.


Eine Veranstaltung mit Unterstützung des bdla Bund Deutscher Landschaftsarchitekten im Rahmen der Stadtausstellung „REALSTADT.Wünsche als Wirklichkeit“ des Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.
Am Dienstag, den 2. November lädt die Bundesstiftung Baukultur um 19 Uhr zu BAUKULTUR_IM_DIALOG „Wie findet Freiraum Stadt?“ im ehemaligen Kraftwerk Mitte in Berlin ein (Köpenicker Straße 70, 10179 Berlin). Anhand der drei Projekte Marktplatz in Halle, Stadtteilpark Rabet in Leipzig und Kleiner Tiergarten/Ottopark in Berlin-Moabit will die Bundesstiftung mit Projektbeteiligten den oft mühsamen aber lohnenswerten Prozess vom „Wunsch zur Wirklichkeit“ aufzeigen und die verschiedenen Ansprüche an unsere öffentlichen Räume zur Diskussion stellen.


„Wie findet Freiraum Stadt?“ ist eine Veranstaltung der Bundesstiftung Baukultur mit Unterstützung des bdla Bund Deutscher Landschaftsarchitekten im Rahmen der Stadtausstellung „REALSTADT.Wünsche als Wirklichkeit“, die das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung vom 1. Oktober bis 28. November im Kraftwerk Mitte zeigt.


In unseren Straßen, Plätzen und Parks wird Baukultur im Alltag erfahrbar. Ob als Raum sozialer Aneignung und interkultureller Begegnung, als Aufenthaltsort für Erholung im Grünen oder als Identität stiftende Abfolge von Straßen und Plätzen – der städtische Freiraum bildet einen Handlungsraum für unterschiedliche Akteure und gestalterische Konzeptionen. Im öffentlichen Raum treffen verschiedene Ansprüche und Lebenswelten unmittelbar aufeinander, er ist ein Spiegel unserer Gesellschaft. Neben zahlreichen positiven Beispielen sind städtische Freiräume jedoch oft von Achtlosigkeit geprägt oder lassen trotz ambitionierter Gestaltung im alltäglichen Gebrauch Fragen offen. Trotz seiner Bedeutung für die Lebensqualität und das soziale Miteinander unserer Gesellschaft wird der öffentliche Raum zu wenig unter baukulturellen Gesichtspunkten betrachtet.


Mit „Wie findet Freiraum Stadt?“ möchte die Bundesstiftung Baukultur die komplexen Anforderungen an die Gestaltungsqualitäten von Plätzen und Grünanlagen beleuchten. Nach der Begrüßung durch die Präsidentin des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla), Andrea Gebhard, und einem einleitenden Beitrag von Michael Braum, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, werden drei beispielhafte Ansätze zur Gestaltung des öffentlichen Raumes diskutiert. Die drei Gespräche moderiert Thies Schröder (Fachjournalist und freier Redakteur, Berlin).


Im Anschluss an die drei Diskussionen verleiht der bdla die Ehrenmitgliedschaft an Prof. Christiane Thalgott, München.


Freiraum als Geschenk an die Stadt_ Im Fokus des ersten Gesprächs zwischen Till Rehwaldt (Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden), Jochen Lunebach (Leiter des Stadtplanungsamtes Halle/Saale) und Andreas Montag (Kulturredakteur, Mitteldeutsche Zeitung, Halle/Saale) steht die Neugestaltung des Marktplatzes in Halle. Ihren 1200-jährigen Geburtstag 2006 nahm die Stadt Halle zum Anlass, dem zentralen Stadtplatz ein neues Gesicht zu geben. Durch den sensiblen Umbau im Einklang mit der besonderen Geschichte des Ortes ist der Marktplatz heute wieder lebendiger Mittelpunkt der Stadt. Doch warum werden trotz zahlreicher neuer Nutzungsmöglichkeiten Forderungen nach weiteren Angeboten laut?

Stadt bleibt Stadt wird Park_ Im zweiten Gespräch diskutieren die Landschaftsarchitektin Cornelia Müller (Lützow 7, Berlin), der Bauherr Martin zur Nedden (Bürgermeister und Beigeordneter für Stadtentwicklung und Bau der Stadt Leipzig) und Günter Kowa (freier Journalist, Berlin) über den 2006 fertig gestellten Stadtteilpark Rabet in Leipzig. Hier wurden zugunsten der Erweiterung des Parks bestehende Gebäude mit hohem Leerstand abgerissen. Wird Schrumpfung hier zur Chance für den Stadtumbau?


Frisches Grün zur Stadtbelebung?_ In diesem Gespräch stellt die Bundesstiftung Baukultur die aktuellen Pläne zur Aufwertung der historischen Parkanlagen Kleiner Tiergarten und Ottopark im Berliner Stadtteil Moabit auf den Prüfstand. Es diskutieren Tilman Latz (Latz + Partner Landschaftsarchitekten, Kranzberg), der im Juli 2010 den landschaftsplanerischen Realisierungswettbewerb für sich entscheiden konnte, sowie Beate Profé (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, Referatsleitung Freiraumplanung und Stadtgrün) und Nikolaus Bernau (Redakteur Berliner Zeitung) u.a. zu den Fragen: Inwiefern fließen die Ansprüche der Anwohner in den Planungsprozess ein? Welche Anforderungen stellt ein sozialer Brennpunkt an seine öffentlichen Räume?


Die Bundesstiftung Baukultur will die Debatte über die Qualitätsstandards der öffentlichen Räume in Deutschland vorantreiben. Alle zwei Jahre veröffentlicht die Bundesstiftung einen Bericht zur baukulturellen Lage. Die Publikation „Wie findet Freiraum Stadt? – Fakten, Positionen, Beispiele" ist der zweite von drei bereits erschienenen Bänden des Berichtes der Baukultur 2010 (Hg. Michael Braum/Thies Schröder, Birkhäuser Verlag, April 2010) und stellt insgesamt 15 bundesweit ausgewählte Freiraum-Projekte von baukultureller Bedeutung vor. Der vierte Band „Baukultur des Öffentlichen – Themen, Debatten, Strategien“ erscheint im Frühjahr 2011.

 

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Fotos © Erik-Jan Ouwerkerk
 

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