BAUKULTUR_VOR_ORT in Frankfurt: Was bewegt den Stadtraum?

mailto: PROGRAMM

14 bis 18 Uhr: AUFABWEGEN, eine multimodale Performance in der Stadt
19 bis 21 Uhr: Vorträge mit Diskussionen, Planungsdezernat Frankfurt, Mainarcaden, Kurt-Schumacher-Straße 10 
Die Bundesstiftung Baukultur lädt in Kooperation mit dem Stadtplanungsamt Frankfurt am Main am 3. November zu BAUKULTUR_VOR_ORT in Frankfurt ein. Was bewegt den Stadtraum? An Beispielen, wie den Vorplätzen des Hauptbahnhofs, den Stadträumen um den „Theatertunnel“, sowie der Berliner Straße diskutieren wir über Spielräume für eine bessere Verkehrsbaukultur.  
Schneisen, Trassen, Straßenkreuzungen – der Verkehr rast heute durch unsere Städte und überholt vielerorts die Baukultur. Hinzu kommt: Autos, Busse, Bahnen, Fußgänger und Radfahrer konkurrieren miteinander um den knappen Raum. Städtebauer und Verkehrsplaner stehen vor der Herausforderung all diesen Mobilitätsansprüchen gerecht zu werden und gleichzeitig die Lebensqualität der Städte zu verbessern. 
„Lebenswerte Orte brauchen Verkehrsanlagen, die den Stadtraum nicht zerschneiden sondern vernetzen und darüber hinaus Aufenthaltsqualitäten besitzen. Wir wollen große Plätze und Verkehrsknoten nicht nur optimal nutzen. Wir wollen, dass sie die Gestalt und die Identität einer Stadt positiv prägen“, fordert  Michael Braum , Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur. „Nur in seltenen Fällen gelingt es bei Planung und Bau von Verkehrsinfrastrukturen ‚Stadt zu schaffen’“, sagt Braum. 
 In der Frankfurter Innenstadt können bei einer  baukulTOUR  konkrete Eindrücke gesammelt werden. Die Stadtplanerin  Ursula Stein  erörtert am Beispiel ausgewählter Orte die Dreh- und Angelpunkte des Stadtverkehrs gemeinsam mit  Dieter von Lüpke , Leiter des Stadtplanungsamtes Frankfurt, und weiteren Experten. Start 14 Uhr Frankfurt Hauptbahnhof Südausgang (Mannheimer Straße), Ziel 18 Uhr Planungsdezernat Frankfurt, Kurt-Schumacher-Straße 10, Anmeldung bis 1. November unter mail [at] bundesstiftung-baukultur [dot] de). 
„Bei diesem Ortstermin ist es unser Anliegen, die Verschiedenheit der Plätze, die vom Verkehr geprägt sind, zu veranschaulichen“, sagt Ursula Stein. Wo gibt es in Frankfurt Restriktionen für die Stadtplanung durch den Verkehr, wo eröffnen sich Spielräume für neue Nutzungen? Am Frankfurter Hauptbahnhof müssen Massen an Verkehr ganz unterschiedlicher Art bewältigt werden. Als Tor zur Stadt ist der Bahnhofsvorplatz zugleich auch die Visitenkarte Frankfurts. An der Ecke Gutleutstraße/Weserstraße gilt es, dort, wo viel Verkehr fließt, Integrationspotenziale des öffentlichen Raumes auszuloten.
Abschließend werden Chancen, die sich aus dem Umbau von Verkehrsanlagen ergeben, an der Berliner Straße vorgestellt. Die vierspurige innerstädtische Verkehrsschneise trennt die Zeil von Römerberg und Mainufer. Experten stellen auf der  baukulTOUR  Vorschläge aus dem Innenstadtkonzept der Stadt vor. „Man stelle sich die Berliner Straße als Boulevard vor mit Bäumen, breiten Bürgerstraßen und Cafés“, sagt Stein. 
Gleichzeitig zur Tour erkunden Akteure  AUFABWEGEN Stadt- und Verkehrsräume für sich:  Jan Schulz und Felix Nowak von bb22 und ihre Mitspieler schaffen mit einer multimodalen Performance Alltagsszenen in Frankfurt, die vertraut und gleichzeitig befremdlich erscheinen. Woher kommt beispielsweise der einsame Perkussionist, der den Klang der Stadt mit seinem Beat unterlegt? Gießt da jemand Blumen auf der Verkehrsinsel? Gäbe es nicht einen anderen Ort für die Gruppe Freizeitsportler, die den Stadtraum für sich einnimmt? Warum hilft niemand der alten Frau mit dem großen Koffer? 
  Die abendliche Diskussion  von 19 bis 21 Uhr im Planungsdezernat Frankfurt (Mainarcaden, Kurt-Schumacher-Straße 10, 30311 Frankfurt am Main, Anmeldung bis 1. November unter mail [at] bundesstiftung-baukultur [dot] de) bringt internationale Positionen in einem öffentlichen Gespräch zusammen, um über folgende Fragestellungen zu diskutieren:
 – Warum bleibt die Gestaltung beim Bau von Verkehrsinfrastruktur oft auf der Strecke?
– Wie kann der städtische Raum so gestaltet werden, dass die Ansprüche der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer besser abgestimmt werden?
– Wie können Verkehrsschneisen zu Boulevards, wie Verkehrsknoten zu urbanen Plätzen umgestaltet werden? 
 Europäische good-practice-Projekte und deren mögliche Übertragbarkeit auf deutsche Städte diskutieren:  Oliver Schulze  (Gehl Architects, Kopenhagen),  Christian Dobrick  (West 8, Rotterdam),  Willi Hüsler  (IBV Hüsler AG, Zürich), und  Marc Ulrich  (Deutsche Bahn AG) unter der Moderation von  Michael Braum  (Bundesstiftung Baukultur). 
„Statt Verkehr Stadt“ ist nicht nur die Forderung der BAUKULTUR_VOR_ORT-Veranstaltung in Frankfurt. Unter das Motto stellt die Bundesstiftung 2011 auch zwei weitere Ortstermine in Leipzig und Karlsruhe, sowie den Konvent der Baukultur K_2012. Damit will die Stiftung eine bundesweite Debatte über Verkehrsbaukultur anstoßen. Weitere Informationen finden Sie unter www.bundesstiftung-baukultur.de .
Nina Schwab. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesstiftung Baukultur. Schiffbauergasse 3. 14467 Potsdam
Tel: 0331 20 12 59 14 | Fax: 0331 20 12 59 50
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