Besser bauen im Alltag – Baukultur Salon zum Ortsbild

© Bundesstiftung Baukultur

83,8 Prozent aller Kommunen weisen neue Einfamilienhausgebiete aus, doch Gestaltungsvorgaben für die Ortsränder gibt es selten. Welchen Einfluss das ungestaltete Bauen auf Ortsbilder hat und wie zeitgenössisches Bauen Ortsbilder stärken kann, thematisiert der Baukultur Salon „Ortsbild – Besser bauen im Alltag“ am 9. Dezember in Potsdam.

In 83,8 Prozent aller Städte und Gemeinden entstehen noch immer neue Einfamilienhausgebiete – auch in schrumpfenden Regionen. Doch nur 19,4 Prozent aller Kommunen machen gestalterische Vorgaben, wenn am Ortsrand gebaut wird, während es für den Ortskern 65,6 Prozent sind, so die Ergebnisse einer Kommunalbefragung der Bundesstiftung Baukultur für den Baukulturbericht 2016/17. Doch für ein charakteristisches und identitätsstiftendes Ortsbild sind neben touristischen Anziehungspunkten auch jene Bereiche entscheidend, die Alltagsfunktionen wie das Wohnen und Arbeiten übernehmen.

Besonders in ländlichen Räumen prägt das Ortsbild den Charakter eines Dorfes oder einer Stadt maßgeblich. Oft denkt man an das historische Zentrum, wenn über einen Ort gesprochen wird. An den Ortsrändern aber entstehen Gewerbe- und Einfamilienhausgebiete, die oft mehr Menschen beherbergen als die Innenstadt. Was ist daher mit „Ortsbild“ heute gemeint? Wie setzt es sich zusammen, wie lässt es sich erhalten, pflegen und erweitern? Ungleiche Entwicklungen, wie etwa in Brandenburg, wo die Gesamtbevölkerung bis 2030 um weitere 10 Prozent schrumpfen wird, während Gemeinden im Speckgürtel Berlins weiter wachsen, stellen traditionelle Dorf- und Stadtstrukturen infrage. Wie vor diesem Hintergrund ein Ortsbild auf das Leben im Ort wirken kann, anstatt bloße Rekonstruktion oder Kosmetik zu sein und wie zeitgenössisches Bauen zur Bereicherung wird, soll am 9. Dezember in Potsdam diskutiert werden.

Mitdiskutieren wird auch Volker Staab, der seine Projekte in Dannenberg und Ahrenshoop präsentiert. Sabine Reeh vom Bayerischen Fernsehen stellt ihre Reihe „Dorfgeschichten“ vor, aus der eine Episode über das neue Ortszentrum in Blaibach im Bayerischen Wald mit dem Konzerthaus von Peter Haimerl gezeigt wird.

Der Baukultur Salon findet im Rahmen des Forschungsprojektes „Baukultur konkret“ statt. Dieses wird unter Begleitung der Bundesstiftung Baukultur durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) durchgeführt.


Programm:

Mittwoch, 9. Dezember 2015, 17:30 Uhr
Baukultur Salon „Ortsbild – Besser bauen im Alltag“
fabrik Potsdam, Schiffbauergasse 10, 14467 Potsdam
Beginn: 17:30 Uhr

Begrüßung:
Reiner Nagel, Bundesstiftung Baukultur.

Kurzvorträge à 10 Minuten:
Christian Feigs, Gemeinde Burbach
Volker Staab, Staab Architekten
Sabine Reeh, BR Bayerisches Fernsehen

Podiumsdiskussion, ca. 60 Minuten:
Ina Bimberg, Bimberg Landschaftsarchitekten
Christian Feigs, Gemeinde Burbach
Nadja Häupl, Sustainable urbanism, TU München
Gerhard Henkel, Geograph und Autor
Reiner Nagel, Bundesstiftung Baukultur
Sabine Reeh, BR Bayerisches Fernsehen
Volker Staab, Staab Architekten
Moderation: Anne Schmedding

Filmvorführung, 45 Minuten:
Dorfgeschichten. Das Wunder von Blaibach
BR, Bayerisches Fernsehen

Im Anschluss:
Imbiss und Getränke

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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