Bürger sehen Politiker und Bauunternehmen in der Hauptverantwortung für Bauverzögerungen

Nach Meinung von 69 % der Deutschen sind die zuständigen Politiker hauptverantwortlich bei Verzögerungen im Bau. Noch 63 % sehen die Verantwortung bei den beauftragten Bauunternehmen. Nur für 28 % der Befragten sind Protestbewegungen die Ursache am Stillstand auf Deutschlands Baustellen. 


So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Forsa-Umfrage zur Stadt- und Wohnumfeldentwicklung im Auftrag der Bundesstiftung Baukultur im Februar diesen Jahres. Anlass der Befragung ist der Baukulturbericht, den die Stiftung im Sommer dem Parlament zum Stand des Bauens und der Baukultur in Deutschland vorlegen wird. „Deutschland ist international hoch anerkannt für seine Qualität bei Planungs- und Bauvorhaben. Die Investitionen von 309,4 Mrd. Euro in 2012 zeigen den hohen Stellenwert für die Wirtschaft. Nun geht es darum, nicht nur das „was?“ sondern das „wie?“ auf die Agenda zu setzen – also das Thema Baukultur“, sagt Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur.


Dazu wird der Baukulturbericht den aktuellen Trend zur Re-Urbanisierung in Deutschland aufgreifen und Schwerpunktthemen setzen: Wohnen im gemischten Quartier, öffentlicher Raum und Infrastruktur sowie Planungskultur und Prozessqualität.„55 % der Deutschen wohnen lieber in einer Wohngegend mit ganz unterschiedlichen Leuten , das bestätigen auch die Ergebnisse unseres Werkstattgesprächs zu gemischten Quartieren vom vergangenen Januar. Kurze Wege und eine gute Infrastruktur sind ebenfalls für 55 % der Befragten besonders wichtig. Die Bürgerbeteiligung bei neuen Bauvorhaben wird zunehmen und sollte Eingang in die gesamte Planungskultur nehmen, damit Proteste erst gar nicht Bauvorhaben verzögern“, ergänzt Nagel.


Die Bundesstiftung Baukultur wird am 29. März im nächsten Werkstattgespräch den öffentlichen Raum und die Qualität unserer Infrastruktur zur Debatte stellen: Alle Teilnehmer können mitdiskutieren und so Einfluss nehmen auf den Baukulturbericht.


Datum: Samstag, den 29. März 2014
Uhrzeit: 10–17 Uhr 
Ort: Akademie der Künste, Hanseatenweg 10 in 10557 Berlin


Mit den Werkstätten und dem regelmäßigen Austausch mit Kammern, Verbänden und der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft – wie zuletzt beim Gespräch mit den Verbänden und Kammern am 19. März in Berlin – will die Bundesstiftung Baukultur als Netzwerkpartner die unterschiedlichen Akteure aller am Bau beteiligten Branchen zusammenführen und fachübergreifend beim Prozess der Berichterstellung beteiligen.

 

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