MIPIM 2014: Baukultur sichert Immobilienwerte

Zur 25. MIPIM in Cannes war die Bundesstiftung Baukultur zum ersten Mal am Gemeinschaftsstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, betrieben vom Netzwerk Architekturexport NAX der Bundesarchitektenkammer (BAK), vertreten. Vorstandsvorsitzender Reiner Nagel eröffnete am 11. März zusammen mit Robert Herden, Generalkonsul in Marseille und Ralf Niebergall, Vizepräsident der BAK, den Stand. Der Forumtalk „Made in Germany: Baukultur“ am 12. März machte deutlich: Baukultur sichert langfristig den Wert einer Immobilie. 

„Baukultur ist keine Bedrohung für die Immobilienwirtschaft sondern der beste Weg, Immobilienwerte zu entwickeln und zu sichern. Die Entscheider der Immobilienwirtschaft nehmen aus unterschiedlicher Funktion die Verantwortung für die gebauten Lebensräume der Zukunft wahr. Sie sollten deshalb schon aus Eigeninteresse, aber eben auch aus der Sicht der Gemeinwohlorientierung, Baukultur in lebenswerten Quartieren fördern,“ sagte Nagel.

Die diesjährige MIPIM ist stärker als in den Vorjahren eine Arbeitsmesse der konstruktiven Gespräche. Das Forum der Bundesstiftung „Made in Germany: Baukultur“ verdeutlichte: „Baukultur ist fachübergreifend. Und Deutschland und Europa sind in der Lage durch die Qualität qualifizierter Planungsprozesse Gebäude und Stadträume von großer Dauerhaftigkeit zu schaffen“, so Nagel.

Moderator Christian Brensing stellte die interdisziplinäre Sichtweise von Baukultur heraus. Bernd Heuer , benchmark 21 und Mitbegründer der MIPIM, unterstrich den Wandel im Immobilienwesen in den letzten drei Dekaden. Es gelte, das vorhandene Know-how in baukulturelle Prozesse einzubinden. Die Bundesstiftung müsse die Aufgabe haben, diese Vernetzung herzustellen, damit gute und werthaltige Gebäude entstehen, so Heuer. Prof. Elisabeth Merk, Stadtbaurätin München, schlug augenzwinkernd einen Baukultur-Pass für die Immobilienwirtschaft vor, der als Qualifikation bei der Mitwirkung von Stadtentwicklung gesehen werden könnte und erntete große Zustimmung.

Andreas Schulten, Vorstand bulwiengesa AG, appellierte an die Zuhörer und Podiumsgäste, offener an neue Strukturen der Immobilienwirtschaft heranzugehen. Damit die Ziele der Baukultur auch unter hohem Kostendruck wirksam werden könnten, sei ein nachhaltiger Dialog wie auf der MIPIM erforderlich. Prof. Andrea Haase, Stadt- und Landschaftsplanerin, bestätigte aus ihrer internationalen Erfahrung die zunehmende Bedeutung des öffentlichen Raums und der Freiraumplanung sowie den Trend zu mehr naturhaften Gestaltungslösungen in der Stadt. Abschließend trat Eike Becker, Architekt, engagiert dafür ein, die Kreativität von Architekten und Planern bei Ausschreibungs- und Wettbewerbsverfahren nicht zunehmend fehlzuleiten. Das Beste, was Gestalter zu bieten hätten, müsse auch volkswirtschaftlich stärker wertgeschätzt werden.  

Die Bundesstiftung Baukultur plant auch im nächsten Jahr wieder auf der MIPIM als größter Immobilienmesse Europas vertreten zu sein.

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