Neuer Sitz für die Bundesstiftung Baukultur

Oberbürgermeister Jann Jakobs übergibt neuen Stiftungssitz der Bundesstiftung Baukultur


Nach 15-monatiger Bauzeit wird der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam Jann Jakobs am 17. März 2011 der Bundesstiftung Baukultur ihren neuen Sitz in der Schiffbauergasse 3 in Potsdam übergeben. „Potsdam ist ein idealer Standort für die Bundesstiftung Baukultur“, sagte Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs. „Denn unsere Stadt vereinigt historische Bausubstanz mit zeitgenössischer Architektur. Potsdam steht damit für Baukultur auf höchstem Niveau. Deswegen freue ich mich, dass die Bundesstiftung heute ihren Sitz an der Schiffbauergasse feierlich bezieht.“


In einem Festakt werden Jann Jakobs (Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam), Rainer Bomba (Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung), Jörg Vogelsänger (Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Brandenburg), Erich Jesse (Geschäftsführer des Sanierungsträgers), Michael Braum (Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur) sowie der Architekt Jörg Springer (Springer Architekten, Berlin) und der Landschaftsarchitekt Jürgen Weidinger (Weidinger Landschaftsarchitekten, Berlin) gemeinsam das Band durchtrennen und damit die neuen Räume an die Bundesstiftung für die zukünftige Nutzung übergeben.


„Baukultur ist mehr als schöne Architektur und guter Städtebau. Es geht vielmehr darum, wie die Menschen leben wollen. Dazu gehört, sie bei der Gestaltung ihrer Stadt mitreden zu lassen und sich den Bauaufgaben der Zukunft, wie etwa der energetischen Sanierung der Städte und dem demographischen Wandel, zu stellen. Für die Bundesstiftung Baukultur ist die Potsdamer Schiffbauergasse als innerstädtischer Kultur- und Gewerbestandort mit besonderer Mischung aus Hoch- und „Szenekultur“ und hochwertigem Gewerbe ein idealer Standort, Impulse für eine qualitätvolle Bau- und Stadtkultur zu geben“, unterstreicht der Infrastrukturminister des Landes Brandenburg, Jörg Vogelsänger, die Vorteile des Stiftungssitzes in Potsdam.
Die Konversion des ehemaligen preußischen Kasernen- und Industriestandortes Schiffbauergasse steht beispielhaft für aktuelle Fragen des Stadtumbaus. Ziel des 2008 durchgeführten Wettbewerbs in Abstimmung zwischen Bund, der Landeshauptstadt und dem Sanierungsträger Potsdam war es, ein vorbildhaftes Konzept für den Umbau, die Sanierung, den Innenausbau sowie die Freiraumgestaltung des unmittelbaren Umfeldes der „Husarenvilla“ zu entwickeln. Im Ergebnis erhielt das Team Springer Architekten zusammen mit Weidinger Landschaftsarchitekten, beide Berlin, als erster Preisträger den Auftrag für die Umsetzung. Die Baumaßnahme führte der Sanierungsträger Potsdam als durch die Landeshauptstadt beauftragter Treuhänder durch.


„Es gehört zum Selbstverständnis einer Bundesstiftung Baukultur, hohe Ansprüche an die Qualität eines Neubaus und den verantwortungsvollen Umgang mit dem Bestand zu stellen. Der öffentliche Bauherr steht hierbei in einer besonderen Verantwortung: Seine Bauten stehen im Blickfeld der Gesellschaft. Qualität beschränkt sich dabei nicht nur auf bauliche Ausführung, sondern betrifft auch Prozesse: Darum haben Architektenwettbewerbe in Deutschland Tradition und sind Grundpfeiler unserer Baukultur“, erläutert Staatssekretär Rainer Bomba.


Die Gesamtbaukosten in Höhe von ca. 1,5 Mio Euro teilen sich Bund, Land und Stadt. Darin enthalten sind Maßnahmen zur vorbildhaften energetischen Sanierung des Gebäudes, wie z.B. eine Photovoltaik-Anlage, Innendämmung, Dreifachverglasung und Betonkerntemperierung, die mit Mitteln des Konjunkturpakets II der Bundesregierung finanziert wurden.


Die Grundstruktur des Altbaus behielt man bei der Sanierung bei, das erweiterte Treppenhaus und der großzügige Luftraum geben dem Gebäude einen offenen Charakter. Zusätzlich wurde mit einem Dachaufbau die Nutzfläche erweitert, wo die großformatigen Verglasungen zusammen mit dem neuem Ziegelgittermauerwerk eine Symbiose zwischen Alt und Neu herstellen.


„Viele Menschen haben in diesem Projekt Verantwortung übernommen, denen unser Dank gilt. Sie haben erreicht, was keine Richtlinie zu garantieren vermag. Mit diesem Rückenwind soll uns dieses Haus eine Herausforderung sein, auch zukünftig für mehr Baukultur in unserem Alltag zu streiten. Hier wurden Standards gesetzt, an denen wir uns in unserem Auftrag messen und die Debatte über qualitätvolles Planen und Bauen in der Gesellschaft voranbringen wollen“, betont Michael Braum, der Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung Baukultur.


Anlässlich der Übergabezeremonie hat die Stiftung mit der Fotografin Wiebke Dürholt die Ausstellung „Gesichter einer Baustelle“ entwickelt. Wiebke Dürholt begleitete die Arbeiten auf der Baustelle ein Jahr lang mit ihrer Kamera und porträtierte dabei die Menschen, die als Handwerker dem „Haus der Baukultur“ sein neues Gesicht gegeben haben. Die Bundesstiftung lädt ab dem 23. März 2011 die interessierte Öffentlichkeit ein, die Ausstellung zu besuchen (mittwochs und donnerstags, 14 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung).
Außerdem zeigt der Kunstraum Potsdam aus Anlass des Einzuges der Bundesstiftung in ihren neuen Sitz die Ausstellung SITE, in der Künstler ihre Perspektive auf Baukultur präsentieren. Die Gruppenausstellung ist eine Kooperation der Bundesstiftung Baukultur und dem Kunstraum Potsdam im Rahmen von Kulturland Brandenburg 2011 „Licht | Spiel | Haus – Moderne in Film. Kunst. Baukultur“ und ist noch bis zum 27. März 2011 zu sehen.

Zusätzliche Informationen rund um den Stiftungssitz finden Sie hier.

 

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