Presseschau zur Baukultur

Seit Januar 2018 bieten wir Ihnen an dieser Stelle eine wöchentliche Presseschau rund um Baukultur und verwandte Themenfelder. Ältere Ausgaben der Presseschau finden sie hier.

 

Bundesstiftung Baukultur

Baukultur in Zeiten der Urbanisierung
BBA-Online weist auf die Tagung „Architektur.Stadt.Verantwortung.“ am 25. September in Frankfurt am Main hin. Zu den Diskussionsteilnehmern, die sich über den Stellenwert der Baukultur in und die Verantwortung der Architekten gegenüber der Gesellschaft austauschen, zählt auch Reiner Nagel, der Vorstandvorsitzende der Bundesstiftung Baukultur.
BBA-Online (24.07.2018)

Ländlicher Raum

Stadt und Land. Gegen- und Nebeneinander
„Kaum ein Gegensatz strukturiert die politische Landschaft der Schweiz stärker als der zwischen Stadt und Land“ stellt die Sendung Kontext im Schweizer Kulturradio einleitend fest. Das Feature sucht Antworten auf die Fragen, inwieweit sich Stadt und Land überhaupt trennen lassen und wie sich deren typische Lebensweisen voneinander unterscheiden. Die Sendung liefert so auch für die deutsche Debatte einen wichtigen Beitrag.
Kontext, SRF2 (24.07.2018)
 

Flächenverbrauch

Land der Dichte
Architekturkritiker Gerhard Matzig stellt in der Süddeutsche Zeitung fest, dass die Wohnungsfrage wieder zur zentralen Frage der Gegenwart geworden sei. Konzentrierte Nachverdichtung und ein gemeinsam und neu denken von Architektur, Städtebau und Freiflächenplanung stellen für ihn Auswege aus der Misere dar.
Süddeutsche Zeitung (24.07.2018)

Gutes Wohnen im Hochhaus?
Der Artikel der Deutschen Welle erforscht, wie das gute Leben in der verdichteten Stadt aussehen könnte und fasst dabei besonders das Hochhaus ins Auge. Bezugnehmend auf Stuttgart argumentiert der Autor, Flächendruck und ein höherer Bedarf an individuellen Wohnraum machten ein neues Nachdenken über diese Wohntypologie notwendig: Mit mehr als 45 Quadratmetern beanspruche der durchschnittliche Stuttgarter heute mehr als die dreifache Fläche für sich als nach dem Zweiten Weltkrieg.
Deutsche Welle (24.07.2018)

Stadtentwicklung und Wohnen

Quartiere ohne Zukunft?
Am Beispiel Mannheims beschäftigt sich Thomas Hummel in seinem Gastbeitrag mit der Frage, welche Antworten die moderne Stadtentwicklung auf die sozialen Problemlagen in vernachlässigten Stadtquartieren finden kann, und an welchen Stellen sie dabei scheitert. Der "Planungsbezirk mit besonderem Entwicklungsbedarf“ Neckarstadt-West erscheint ihm dabei als „Stadtviertel voller Gegenwart, aber ohne Zukunftschancen für die meisten Menschen, die dort leben“.
Die Zeit (18.07.2018)

„Wir sind Gestalter der Gesellschaft“
In seinem Gastbeitrag zitiert Klaus-Jürgen Edelhäuser, Vorstandsmitglied der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, aus der Erklärung von Davos, in der die Europäischen Kultusminister ein „Gleichgewicht zwischen den kulturellen, sozialen, ökonomischen, ökologischen und technischen Aspekten von Planung, Gestaltung, Erstellung und Umnutzung im Interesse des Gemeinwohls“ fordern. Der Autor nimmt besonders die Ingenieure in die Pflicht in der interdisziplinären Zusammenarbeit lebenswerte Wohn- und Arbeitswelten zu schaffen.
Bayerische Staatszeitung (25.07.2018)
 

Debatte

Diskussion um das Gerichtsurteil zum Flächenverbrauch in Bayern
In der letzten Woche lehnte das Bayerische Verfassungsgericht das Volksbegehren zur Begrenzung des Flächenverbrauchs im Freistaat als unzulässig ab, weil dieses in den Augen der Richter zu tief in die kommunale Selbstbestimmung eingreife. Die Reaktionen darauf fallen sehr unterschiedlich aus. Der Hauptgeschäftsführer der Bayerischen Industrie und Handelskammer, Peter Driessen, begrüßt die Entscheidung grundsätzlich und fordert eine Versachlichung der Debatte: „Von allen möglichen Lösungen für den sorgsamen und effizienten Umgang mit Flächen wäre eine Obergrenze mit Abstand die schlechteste gewesen“. Nach seiner Darstellung fiel das Flächenplus bei Gewerbeflächen mit 0,7 Prozent zwischen den Jahren 2011 und 2015 bedeutend geringer aus als bei der Wohnbebauung, die im selben Zeitraum um 2,7 Prozent zunahm (17.07.2018). Der Leiter des Meinungsressorts der Süddeutschen Zeitung, der studiert Jurist Heribert Prantl, nähert sich dem Urteil von einer anderen Seite und hält die Entscheidung der Richter für falsch, das Begehren für formell unzulässig zu erklären. Ihm zufolge hat das Gericht sich verweigert, den ihr nach der bayerischen Verfassung anvertrauten Schutz der natürlichen Lebengrundlagen hinreichend zu würdigen: Es habe sich geradezu „hinter einer angeblichen Unzulässigkeit des Volksbegehrens versteckt“ (17.07.2018).
 

Baukultur Allgemein

Wie kam es zum Urlaub auf "Balkonien"?
„Je genauer man über alltägliche, ja beinah selbstverständliche Dinge nachdenkt, desto erstaunlicher erscheinen sie oftmals – der Balkon ist eine solche Sache“, schreibt die MDR Kulturredaktion. Wo das geflügelte Wort vom „Urlaub auf Balkonien“ dieser Tage wieder besonders Konjunktur hat, ist ein Blick in die Kulturgeschichte dieses Zeugnisses des menschlichen Erholungsbedürfnisses sicher wertvoll.
MDR Kultur (18.07.2018)

Verkehr ohne Regeln
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet aus der Niedersächsischen Kleinstadt Bohmte, der ersten Deutschen Gemeinde, die sich vor zehn Jahren alle Verkehrsschilder und Ampeln entledigte. Deren Bürgermeister habe den Eindruck, dass shared space die Gemeinde erst lebenswert mache und die Bevölkerung ihn unterstütze, heißt es im Bericht.
Frankfurter Allgemeine Zeitung (24.07.2018)

Neue Studie: Urbane Grünflächen sind gut für die Seele
Das Polis Magazin stellt eine amerikanische Studie vor, die untersucht hat, wie sich die gebaute Umwelt auf die menschliche Gefühlslage auswirkt. Demnach kommt die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass begrünte Freiflächen im unmittelbaren Umfeld sehr heilsam auf die allgemeine Befindlichkeit und geistige Gesundheit der Probanden wirken.
Polis Magazin (23.07.2018)

"Wir sind nicht angetreten, um Kirchen zu füllen"
Die Süddeutsche Zeitung berichtet aus dem Bistum Augsburg, wo der dramatische Rückgang an Kirchengänger Entweihungen, Umnutzungen oder Abrisse und von zahlreichen Kirchenhäusern nach sich ziehe. „Wir wollen Zukunft gestalten statt Untergang verwalten", wird Füssens Stadtpfarrer Frank Deuring zum Umgang seiner Pfarrgemeinde mit den gegenwärtigen Entwicklungen zitiert.
Süddeutsche Zeitung (24.07.2018)

Baukultur wird zum Projekt für Schulen
Die Freie Presse berichtet vom Modellprojekt „Architektur macht Schule“, das im kommenden Schuljahr an drei Oberschulen anläuft und zum Ziel hat, bei den Schülern Begeisterung für Baukultur zu wecken. Unterstützt mit Fördergeldern von der Europäischen Union, sollen die Schüler unter der Anleitung von Architekten eigene Projekte entwickeln.
Freie Presse (25.07.2018)


 

Alle Links zuletzt geprüft am 26. Juli 2018, 18:00 Uhr. 

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